Mit einem feierlich gestalteten Konzert feierte der Akkordeon-Spielring Erbach am vergangenen Samstag, den 9. Dezember, in der Erlenbachhalle in Erbach sein 75-jähriges Vereinsjubiläum. Verschiedene Spielgruppen haben für diesen großen Tag in den vorangegangenen Wochen fleißig geprobt und ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm vorbereitet. Das Schülerorchester machte den Anfang und mit zwei Weihnachtsliedern sowie dem „Chicken Cha-Cha“ von Markus Gentner und Rudolf Hartmann zeigte der Vereinsnachwuchs sein Können. Im Anschluss bot das Seniorenorchester seinem Publikum unter anderem Originalkompositionen für Akkordeonorchester („Der lustige Hans“ von Hermann Schittenhelm), große Konzertliteratur („Donauwellen“-Walzer von Iosif Ivanovici), sowie zum Abschluss den Blasmusik-Hit „Böhmischer Traum“ zum Mitklatschen. Nach viel begeistertem Applaus und einer gerne gegebenen Zugabe des Seniorenorchesters überbrachten August Weber als Vertreter der Stadt Erbach und Heiko Cammerer als stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Harmonika-Verbands Bezirk Schwaben die besten Jubiläumsglückwünsche und sprachen ein paar herzliche Grußworte. Im Anschluss ehrte der erste Vorsitzende des Akkordeon-Spielrings Markus Kunze einige Vereinsmitgliedern für ihre langjährige Mitgliedschaft. Neben einigen Ehrungen für 40-, 50- und sogar 60-jährige Vereinszugehörigkeit, hatte er sogar die Ehre, Wolfgang Egle für seine 70-jährige Mitgliedschaft auszuzeichnen. Wolfgang Egle hat über die Jahre jede denkbare Position in der Vereinsführung innegehabt und mit der Gründung des Jugendorchesters, das er viele Jahre lang leitete, einen unschätzbaren Beitrag für die Nachwuchssicherung des Akkordeon-Spielrings Erbach geleistet. Vor etwa 20 Jahren gab er den Anstoß für die Gründung eines Seniorenorchesters, das inzwischen gemeinsam mit dem Schüler-, Jugend- und Hauptorchester die volle Bandbreite an Erfahrung und Repertoire des Akkordeon-Spielrings abbildet und aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken ist. Als besonderen Dank überreichte Markus Kunze zwei gerahmte Fotos, welche Momentaufnahmen aus dem Wirken von Wolfgang Egle zeigen: als aktiver Spieler und als Dirigent.

Nach der Pause startete das Orchester mit einem Potpourri aus der Operette „im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky in das Finale des Konzertabends. Das Orchester begeisterte das zahlreich in die Erlenbachhalle gekommene Publikum unter anderem dann auch noch mit der „Schweizerischen Rhapsodie“ von Rudolf Würthner und „Oregon“ von Jacob de Haan. Zwischen den Stücken überreichte Markus Kunze noch einen symbolischen Spendenscheck mit einem Betrag von 1700 Euro an den Förderverein für die Hospizgruppe Donau-Schmiechtal. Diese Spenden wurden durch den Akkordeon-Spielring im Rahmen seines Kirchenkonzertes im Mai diesen Jahres gesammelt. Zum Abschluss seines Programms stimmte das Orchester sein Publikum mit einem Potpourri bekannter Weihnachtslieder noch auf den bevorstehenden zweiten Advent ein, bevor ein grandioser Konzertabend zu Ende ging, mit dem der Akkordeon-Spielring Erbach auch gleichzeitig sehr erfolgreich und zufrieden die Aktivitäten zu seinem Jubiläumsjahr zum Abschluss brachte.

Das Jahr 2007 verlief ähnlich, zu erwähnen ist hier noch die Mitwirkung beim 75-jährigen Jubiläum des DRK Erbach am 20. Mai und 29. Juni 2007. Festzuhalten ist auch, dass nach langer Zeit wieder mal ein Gartenfest in Schädle’s Garten stattgefunden hat. Investiert wurde nach einiger Zeit wieder beim ASE – wir haben ein Morino-Akkordeon gekauft und in der Erlenbachhalle einen Abstellraum für unser Schlagzeug, für alte Akten und Noten, usw. ausbauen lassen. Zu erwähnen ist noch die Veranstatltung der Stadt Erbach mit der Musikkapelle „Polkawild“ am 29. September 2007, wir hatten die Bewirtung übernommen. Das ganze Orchester war an diesem Tag im Einsatz und hatte einmalig „zusammengeschafft“. Das Jubiläumsjahr 2008 – 60 Jahre ASE – warf sein Schatten voraus. Ein Festausschuß ist gegründet worden, über verschiedene Veranstaltungen (Jubiläums-, Kirchen-, Weihnachtskonzert, Mitwirkung vei örtlichen Veranstaltungen , die sonstigen jährlichen Termine) wurden diskutiert. Im Jahr 2007 gab es auch mehrere runde Geburtstage im Orchester, dieselben wurden entsprechend gefeiert. Das Probenwochenende hatte dieses Mal in Bach stattgefunden, da die Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee belegt war. Mit dem Adventskonzert und dem Vorspiel im Altenheim Ehingen wurde das Jahr 2007 abgeschlossen.

Das Jahr 2008 war wieder ein Jubiläumsjahr. Der Festausschuß unter der Führung von Klaus Gapp hatte inzwischen die Termine festgelegt, ein Flyer wird gedruck und in Erbach ausgelegt. Viel Arbeit wartete auf die Dirigentin und Orchester.

1997 teilte der erste Vorsitzende Siegfried Kristel mit, daß er sein Amt nicht mehr weiter ausüben kann. Berufliche Gründe zwangen ihn zu diesem Schritt. Am 25. Juli 1997 übernahm Klaus Gapp wieder das Amt des ersten Vorsitzenden, zur zweiten Vorsitzenden wurde Renate Häußler gewählt. Erstmals gab der ASE am 28. September 1997 auf dem neu gestalteten Rathausplatz in Erbach ein Platzkonzert.

Die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 1998 begannen sich immer mehr auf die Vereinsarbeit auszuwirken. Trotzdem wurde am 6. Dezember 1997 mit großem Erfolg das alljährliche Adventskonzert abgehalten. Eine volle Halle war der Beweis, daß der ASE auf dem richtigen Wege war.

Im Januar 1998 fand dann als erster Höhepunkt des Jubiläumsjahres der bereits seit längerer Zeit geplante Besuch in Thorigny statt. Voller Begeisterung über die französische Gastfreundschaft kehrten die Spielerinnen und Spieler des Orchesters nach vier Tagen aus Frankreich zurück.

Der Höhepunkt des Jahres war natürlich das Jubiläumskonzert am 16. Mai 1998 in der Erlenbachhalle. Das Konzert dauerte zwar mit den Ehrungen und den Auftritten aller Orchester rund viereinhalb Stunden, aber keinem unserer Zuhörer war es an diesem Abend zu lang geworden. Ein besonderer Höhepunkt des Konzertes war der Auftritt des „Ehemaligen-Orchesters“ und der drei Oldies mit den diatonischen Handharmnonikas. Die Leistung aller Orchester an diesem Abend müssen ebenso lobend erwähnt werden. Die Ehrungen nahmen auch einige Zeit in Anspruch, da doch noch zehn Gründungsmitglieder ausgezeichnet werden konnten.

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1988 war wieder ein Jubiläumsjahr. Der ASE war ins Schwabenalter gekommen – 40 Jahre ist er alt geworden. Am 28. und 29. Mai 1988 wurde gefeiert.

Besonders in Erinnerung blieb von diesen Tagen der Auftritt der „Ehemaligen“ unter der Leitung von Ehrendirigent Albert Russ. Die Freunde aus Gögglingen gestalteten den Festabend mit, bei dem es viele Ehrungen gab. 14 Gründungsmitglieder wurden an diesem Tag besonders geehrt. Heinrich Schädle und Wolfgang Egle erhielten die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für die Verdienste im Ehrenamt von Herrn Bürgermeister Paul Roth überreicht. Am Sonntag war ein Freundschaftstreffen mit den musikalischen Nachbarn.

Erneut ging es aufwärts beim ASE. Thomas Svechla verbesserte das musikalische Niveau des Orchesters in den folgenden Jahren erheblich, gleichzeitig wuchs das Jugendorchester. 1989 war das Orchester zu einem Besuch bei der Partnergemeinde in Wolkersdorf bei Wien eingeladen. Diese Tage blieben noch lange in guter Erinnerung.

Im Jahre 1990 veranstalte der ASE zum ersten Male das „Erbacher Musikantentreffen„. Diese Veranstaltung entstand aus einer Idee des damaligen zweiten Vorsitzenden Klaus Gapp. Für den Verein stellte dies eine neue Möglichkeite dar, die Vereinskasse etwas aufzubessern. Der Erfolg bewies, daß diese Art von Unterhaltung gut vom Publikum angenommen wurde.

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Vorstand Anton Knehr war in seiner Amtszeit sehr aktiv. Seine Idee, pro Jahr nach Möglichkeit zwei Tänze zu veranstalten, brachte der Vereinskasse die notwendigen Mittel ein, um Instrumente zu kaufen und sonstige Anschaffungen zu tätigen (Vereinskleidung, Notenschränke etc.). Auch das Vereinsleben selber blühte auf – Gartenfeste, Ausflüge, Wanderungen und Kameradschaftsabende waren ein fester Bestandteil über die Jahre hinweg. Die Konzerte erhielten nun auch die Resonanz, welche für die Spieler wichtig ist. Vor einem vollen Haus zu spielen, macht einfach mehr Spaß.

Im Jahre 1976 wurde der ASE ein eingetragener Verein. Inzwischen hatte der Verein 120 Mitglieder und ca. 80 Jugendliche in der Ausbildung.

1978 war wieder ein Jubiläumsjahr30 Jahre war der Spielring alt geworden. Bergauf und bergab hatte der Weg durch die Jahre geführt, ebenso wie im täglichen Leben. Am 28. Mai 1978 wurden die ersten Vereinsehrennadeln in Gold an unseren Dirigenten Albert Russ, an den damaligen Vorstand Anton Knehr sowie an den Mitbegründer des Vereins Heinrich Schädle verliehen.

Im selben Jahr übergab Anton Knehr nach sechs-jähriger Tätigkeit sein Amt an Wolfgang Egle und Klaus Gapp. Zu dieser Zeit hatte der ASE über 100 Jugendliche in der Ausbildung. Diese Zahl wurde bis heute nicht mehr erreicht. Neue Freizeitmöglichkeiten waren in den Vordergrund gerückt. In den nächsten Jahren sollten sich die Zahlen der Jugendlichen nur noch nach unten bewegen.

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Zum Jubiläumskonzert 1968 war es wieder besser um den Verein bestellt. Damals hatte der ASE ca. 50 Schülerinnen und Schüler.

Die Mitgliederzahl hatte sich seit der Gründung verdoppelt. Ein großes Fest wurde damals zusammen mit den Schweizer und Ulmer Musikfreunden gefeiert. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Verein im positive Sinne weiter.

Ein markanter Punkt der Vereinsgeschichte war das Jahr 1972. Nach zehn Jahren übergab Vorstand Willi Wallich sein Amt an Anton Knehr. Für seine Verdienste um den ASE wurde Herr Wallich zum Ehrenvorstand ernannt.

Einer der ersten Schritte die Anton Knehr unternahm, war die Gründung eines Jugendorchesters. Die Jugendarbeit im Verein wurde aktiviert. Zudem sollte der Übergang von den Schülergruppen zum Orchester erleichtert werden. Wolfgang Egle übernahm die Betreuung und Leitung des Jugendorchesters, das bereits im Dezember 1972 zum ersten Mal auftrat.

Am 12. und 13. Mai 1973 wurde das 25-jährige Jubiläum mit Freunden aus nah und fern in der Turn- und Festhalle gefeiert. Inzwischen hatte der ASE seinen festen Platz in der Erbacher Vereinsfamilie. Die Mitgliederanzahl war hoch und der Kassierer legte erfreuliche Berichte vor.

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Wie hat sich nun der ASE entwickelt?

Leider liegen über die ersten zehn Jahre der Vereinsgeschichte keine schriftlichen Unterlagen vor. Es muß also auf mündliche Überlieferungen und Berichte zurück gegriffen werden. Das älteste Dokument des Vereines ist ein Programm aus dem Jahr 1949. Zu dieser Zeit wurden die Konzerte des damaligen „Handharmonika-Spielrings Erbach“ im Hirsch veranstaltet. In den ersten Jahren seines Bestehens entwickelte sich der Verein recht gut. Dies zeigen die Programme über viele stattgefundene Konzerte im Laufe der 50er Jahre im damaligen Adlersaal. Zu dieser Zeit wurden noch Konzerte mit Tanz veranstaltet. Die Hauskapelle waren die „3 Erhardt’s“ (Erhardt und Uli Fremgen, sowie Erwin Laub). Auch zu den Nachbarn in Donaustetten hatte der Akkordeon-Spielring gute Verbindungen. Mit ihnen veranstaltete der Verein oft gemeinsame Konzerte.

Durch den Weggang von vielen guten Spielern gegen Ende der 50er Jahre konnte das gute musikalische Niveau nicht mehr gehalten werden. Trotzdem wurde 1958 mit Unterstützung des Akkordeon-Spielrings Ulm das 10-jährige Jubiläum gefeiert. Bereits zu dieser Zeit veranstaltete der ASE pro Jahr zwei Konzerte – eine Tradition, an der heute noch festgehalten wird.

Zwischen 1959 und 1962 erlosch beinahe das Lebenslicht des Vereins. Es gab Zeiten, da bestand das Orchester nur noch aus sechs bis sieben Spielern. Doch Herr Russ gab nicht auf. Er war immer ein Optimist. Als 1962 Willi Wallich die Vorstandschaft übernahm, ging es wieder bergauf. 1963 wurde das 15-jährige Jubiläum wieder in der Turn- und Festhalle gefeiert. In dieser Zeit entstand auch eine Verbindung zu den Schweizer Musikfreunden, dem Harmonika-Verein „Eintracht Riehen“. Leider besteht diese heute nicht mehr.

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